Sonntag, 19. Januar 2014

Leezdorf begrüßt das neue Jahr 2014


Ca. 30 Leezdorferinnen und Leezdorfer waren der Einladung ins Vereinsheim vom KBV "Hoch herut" Leezdorf e.V. gefolgt. Vertreter und Vertreterinnen des SV Leezdorf, des Leezder Kultur-Forums, der Dörp-Arge, des Gemeinderats, der Grundschule, der Ev-luth. Emmaus-Kirchengemeinde, Mitglieder von Hoch herut.
Günter Zart, der Vorsitzende begrüßte die Gäste - auf plattdeutsch, denn so ist es bei den Boßlern Brauch. Acht eritreeische Flüchtlinge waren gekommen, sie hieß er, weil sie ja nun schon ein bisschen Deutsch können, auf hochdeutsch willkommen.
Der zweite Vorsitzende Matthias Kleen gab einen Abriss über den 1927 gegründeten Verein. über die Mannschaften und ihre Siege. Vom Bau des Vereinsheims - dessen Wände voll sind mit  Urkunden und Pokalen. Von Erfolgen und Nachwuchssorgen war die Rede.
Für alle, die keine aktiven Boßler sind, gab es  Kugeln zum Anfassen. Ganz schön schwer - besonders die kleinen. Und wie es ist, damit zu boßeln und zu flüchten erfahren die Leezdorfer Eritreer am Freitag, 31. Januar um 15 Uhr, wenn es heißt: "Lüch up, un fleu herut". Barbara Hoppe vom Ostfriesischen Kurier will auf alle Fälle dabei sein.

Manfred Wirringa gab als Bürgermeister einen Rückblick auf das vergangene Jahr, erzählte davon, dass Leezdorf gut aufgestellt ist, dass das aber nicht selbstverständlich ist:

Erst eemal grooden Dank  an´t Vörstand von Hoch herut, för´t utrichten „Leezdorf begrüßt das neue Jahr“.
Dormit levt dee Idee van´t Fördervereen van Grundschool up disse Art un Wies in´t nee Johr in Leezdörp to starten wieder. Politik hett doran Interesse, denn dormit worden  Vereine stärkt. Se sünd dat Rückgrad vant Dörpleven.
För 2015 hem Landfrolüü signalisert, dee Staffel in´t Hand to nehmen.

Für den Gemeinderat war 2013 – wenn ich die Ratsarbeit so überblicke – ein Jahr der Entscheidungen, denen jetzt Taten folgen müssen.
Alle Bauplätze sind verkauft, das neue Baugebiet steckt leider noch immer in der Planungsphase. Für den Friedhof wurde ein Bodengutachten in Auftrag gegeben, um die Bodenverhältnisse zu klären. Das Gutachten ist fertig und die Ergebnisse werden den Ratsmitgliedern in der nächsten Verwaltungsausschusssitzung  bekannt gegeben.
Wir haben die Galerie an der Mühle mitfinanziert und das Zirkusprojekt der Grundschule gefördert. Trotz dieser Zahlungen steht der Haushalt der Gemeinde gut da. Wir hatten 2010 nur eine pro Kopfverschuldung von 30 Euro.
Noch ein paar Zahlen, weil sie so informativ sind. 2010 waren 219 Hunde angemeldet. Wir nahmen 9.500 Euro Hundesteuer ein. Von 76 Gewerbebetrieben zahlen lediglich 19 Firmen Gewerbesteuer. 57 liegen unter dem Freibetrag. An Gewerbesteuer nahmen wir 60.000,-- ein.

Eine Reihe von Maßnahmen wartet noch auf ihre Verwirklichung: Es soll am Adeweg ein Schild zur Beschränkung der Geschwindigkeit auf 50 km/h aufgestellt werden (ist mittlerweile geschehen), der Radweg über den Adeweg, entlang Am Sandkasten soll mit einer roten Farbe markiert werden, längst schon sollte eine Buswartehäuschen Ecke Junkersweg/Leezdorfer Straße aufgestellt werden. Wir wollen am Ende von An´t Moorkuhl bis zur Kreisstraße eine fußläufige Verbindung schaffen und auf dem Wanderweg Brottweg soll ein Streifen mit Schlacke das Fahrrad fahren erleichtern. Außerdem soll am Brottweg ein Schild Sackgasse aufgestellt werden.

Markus Windt verließ den Gemeinderat und Heiner Kuske nahm seinen Platz ein. Alle Ratsmitglieder wurden mit I-Pads ausgestattet. Wir sind modern geworden.

Von den I-Pads komme ich nun zum schnelleren Internet.
2013 hat es ein Gespräch zu diesem Thema mit der EWE gegeben. Die EWE ist bereit stärkere Kabel zu legen, legt aber Wert auf wirtschaftlichen Betrieb. Das ist verständlich. Daran ist anzusetzen, um dem vielfachen Wunsch von Einwohnern Rechung zu tragen. Dazu wird es noch im Laufe des Frühjahrs mehr Informationen geben.

Die Gemeinde ist weiterhin interessiert, Gewerbetriebe im Ort anzusiedeln und die Verwaltung hat den Auftrag, infrage kommende Flächen zu sichern.

Wir sind bei der Verschönerung des Dorfes vorangekommen. Am Sandkasten wurden zwei Beete neu bepflanzt. Das ist auch ein Beitrag zur Dorfökologie. In diesem Jahr wird daran weitergearbeitet werden.

Im letzen Jahr hatten wir eine fruchtbare Diskussion über Wildblumenwiesen in Siedlungsgebieten, weit über Leezdorf hinaus.
Diese Diskussion hat zum Ergebnis: Eine höhere Sensibilität in Bezug auf Bienen und Insekten und ganz konkret ein, um ein vielfaches größeres Grundstück, um doch noch eine  Wildblumenwiese anzulegen. Es ist alles vorbereitet und die Nachbarn drum herum sind einverstanden.

Zurück zu den Beeten. Sie müssen gepflegt und betreut werden.
Weil Anlieger körperlich nicht dazu in der Lage sind, ist hier eine andere Lösung gefordert.
Vor Jahren hatte Else Bontjes die Idee eine Gruppe „de Moimakers“ zu gründen, Georg Ostwold kam im letzen Jahr mit der gleichen Idee, er nannte diese Gruppe „De Dörpknojes“  Ich meine an der Verwirklichung dieser Ideen sollten wir nunmehr arbeiten.

Im letzen Jahr begrüßten wir die neuen Bürger auf besondere Weise. Wir nutzten das Angebot der Leezder Kinner, das Gemeindegebiet und Besonderheiten in Leezdorf per Fahrrad zu erkunden. Eingeladen waren ca. 80 Neubürger. An der Tour selbst nahmen vier teil und am Endpunkt im Garten am Farnweg waren es, so glaube ich, sieben. Insgesamt waren wir aber etwa zwanzig Leute, da noch interessierte Bürger, Ratsmitglieder und Horst Janssen von der Dörp Arge, als Vertreter aller Vereine, an der Tour teilnahmen. Horst Janssen stellte die Vereinsstruktur vor und lud alle ein, die Angebote der Vereine  zu nutzen.

Im letzen Viertel des Jahres kam noch eine humanitäre Aufgabe ins Haus geflogen. Das Ausländeramt informierte mich, dass in Leezdorf 13 Eritreer einquartiert werden.
Wir haben sie mit offenen Herzen empfangen, denn sie haben genug Leid erfahren müssen. Kurz und gut, unsere Willkommenskultur wurde anerkannt und war Vorbild für andere Initiativen in unserer Region. 

Am Farnweg entsteht seit einiger Zeit ein Garten, mit einer großen Spielfläche. Es ist ein ehemaliger Spielplatz und nun Schulgelände. Als Kooperationspartner der Schule liegt die Anlage des Gartens in den Händen des Leezder Kultur-Forums.
Vormittags findet dort Unterricht statt und nachmittags ist der Garten für alle Generationen offen. Leider musste das Gelände aus versicherungstechnischen Gründen umzäunt werden. Zusammen mit Ariane Joos fühle ich mich für den Garten verantwortlich. Unterstützt wurden wir von Kindern und Erwachsenen der Grundschule, von Tjark Kleen und Volrath Buß, Tim von Lindeau, den Leezder Kinnern mit Folkert Bents und am Ende des Jahres arbeiteten auch unsere Flüchtlinge aus Eritrea mit.
Die Feuerwehr versorgte uns an heißen Tagen mit Wasser, aus der Bevölkerung kamen zahlreiche Pflanzenspenden, über tausend Blumenzwiebeln schenkte uns Ralf Schittenhelm. Der Bauhof lieferte uns Steine, Erde, Sand und Holzhackschnitzel und Heckmanns haben als direkte Nachbarn ein Auge auf den Garten

Entstanden ist die Gartenidee auf dem „Runden Tisch für Kinder in Leezdorf“. Dieser Tisch wurde vom Amt für Kinder, Jugend und Familie des Landkreises Aurich damals angeregt und von mir einberufen. Alle Institutionen und Vereine, die mit Kindern arbeiten waren eingeladen – auch der SV Leezdorf.
Auf der letzten Sitzung des Rates fragte der Vorsitzende vom SV Leezdorf trotzdem nach, was denn dort entstünde und ob es denn Bestand habe.

Diese Frage:“ Hat das denn Bestand?“  Kann nicht endgültig beantwortet werden. Aber dennoch ist sie berechtigt und von zentraler Bedeutung, nicht nur für dem Garten und unser Dorf.

Das geht schon los mit der Forderung nach einer Einheitsgemeinde, von Personen innerhalb und Institutionen außerhalb der Samtgemeinde. Hört nicht auf bei den Fragen nach dem Bestand von Kindergarten und Grundschule. Sie endet nicht bei der Frage, ob wir immer wieder verantwortliche Personen für die Vereinsvorstände finden und genügend Kräfte für die Arbeit in den Vereinen. Immer wieder taucht die Frage nach dem Erhalt unseres Ladens mitten im Dorf auf und wie die Feuerwehr in der Samtgemeinde aufgestellt sein muss, um den Brandschutz zu gewährleisten. Bleiben dabei die Ortswehren erhalten?

Eins ist sicher: Garantien gibt es nicht. Eins ist aber auch sicher: Wir sind in Leezdorf gut aufgestellt. Das ist nun keine platte Aussage von mir, sondern wird mir von außerhalb immer wieder bestätigt. Das kommt nicht von alleine!

Darum sollten wir unsere Zuversicht behalten. Wer zuversichtlich ist, kann auch mit eventuellem Scheitern umgehen. Dann gibt es neue Wege. So wie ich im vergangenen Winter mit der Schöfelwiese mitten im Dorf gescheitert bin. Im Laufe des Jahres tat sich ein neuer Weg auf. Ein anderes Beispiel ist der Maibaum. Vor zehn Jahren hatten wir plötzlich keinen Maibaum auf dem Dorfplatz und nun sind viele Menschen am Aufstellen des Maibaums beteiligt.

Mit dieser Zuversicht möchte ich mit Euch in das neue Jahr starten.














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