Montag, 3. Juni 2019

30 Johr Leezder Glocktorn


Dartig Johr lang steiht de Glocktorn nu all tüschen Emmaus-Kark un de Pastorenhuus. In‘n Gottesdienst hett Pastor Riesebeck doran erinnert, dat de Osteeler Pfarrstä II – so hett de domalige Leezder Gemeend heeten, woll domals all söben Johr lang een Gemeendhus harr (siet 2005 Emmaus-Kark), man noch keen Glock un keen Torn. Solang is dat Gelüüt vant Tonband offspöölt worn. To‘d erste Mal hett de Glock an 9. April 1989 bie‘d Konfirmation lütt. 310 Kilogramm is se schwor. Förn Glock een Lichtgewicht. Ton Vergliek: De tondeepste Glock von Notre Dame in Paris weggt ruchwech 13 Tünnen. Mal so völ as uns heel Torn mit Glock tosamen. Man luut genuch is uns Glock ook. To de oll Gebätstieden geiht se fiev Minüten lang. Is in Leezdörp een verstürben, lütt de Glock tot Inleggen twee Mal för twee Minüten mit’n lüttjen Paus dortüschen. De Glocktorn weggt ses Tünnen un is ut Koper un Holt. Up sien Spitz in’n golden Kugel sünt Dokumenten van 1989 unnerbrocht, ton Biespill `n Krier. De Schwan boben up is ook vergoldet. He is dat Teeken vör lutterse Karken in Ostfreesland. 
Pastor Riesebeck hett de Glock sülms to Woord kamen laten un se hett vertellt:
„Ich, die Glocke hier im Kirchturm der Emmaus-Gemeinde, grüße sie alle zu diesem Fest. Ich bin schon über 30 Jahre lang im Dienst, seit 1989, habe erstmals zur Konfirmation am 9. April geläutet, bin dann am Himmelfahrtsfest eingeweiht worden, am 4. Mai. Ich war ein großer Wunsch der Gemeinde. Sieben Jahre lang, seit dem Bau der Kirche, hatte man auf mich gewartet, hatte in diesen Jahren vom Tonband Glockengeläut abgespielt, so dass eine Zeitung schrieb: „Bisher hatten die Leezdorfer die einzige Kirche, wo das Läuten der Glocken innen lauter war als draußen. Was es mit diesen Glocken auf sich hatte, ist leicht zu erklären: Das Geläut war nicht echt, sondern kam vom Tonband und die Lautsprecher dafür hingen im Gemeindezentrum.“ Eine Notlösung also. Und am Himmelfahrtstag wurde ich deshalb gefeiert, freute man sich über mein Läuten. Seitdem habe ich viel gesehen von hier oben, viel miterlebt. Als ich eingeweiht wurde gab es noch zwei deutsche Staaten. Ich habe geläutet bei freudigen Ereignissen, aber auch, als am 11. September 2001, die Türme des World Trade Centers nach einem Terrorangriff einstürzten. Ich läute bis heute, wenn ein Jahr zu Ende gegangen ist und folge einer Tradition zu den wichtigsten Gebetszeiten, morgens um 8.00 Uhr, mittags um 12 Uhr und abends um 18.00 Uhr zu läuten, daran zu erinnern, durch wen wir letztlich gehalten werden auf unserem Weg durch die Zeit. Von Gottes Liebe erzähle ich und dass sie uns ganz nahe gekommen ist in Jesus Christus. Darauf dürfen wir vertrauen und so steht bei mir eingebrannt: Lasst Euch versöhnen mit Gott.“
De Frolü van’t Karken „Catering-Team“ harrn för achtert Gottesdienst `n leckern Tass Tee un sülmsbackt Kook hennstellt. Un Pastor Riesebeck hett bied Teedrinken mit „Beamer“ nochn Rummel Biller van domals wiest. 

Gisela Tebben-Riesebeck 








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