Das
Filmteam der Dörp-Arge e.V. um Jann de Buhr, Johannes Hogelücht,
Horst Janssen, Matthias Kleen und Heiner Kuske hat im offiziellen
Trauzimmer der Gemeinde an der Nordseite des Bartlingschen
Müllerhauses einen Film gedreht, in dem Leezdorfer aus mehreren
Generationen über Ereignisse und das Leben im Dorf berichten und
diese kommentieren. Die Fünf haben das Set nun verlassen und
bereiten gerade die Premiere des Films vor.
Wir
haben die Gelegenheit genutzt, einmal einen Blick in dieses Zimmer zu
werfen.
So
oder ähnlich hat es früher in ostfriesischen Wohnküchen ausgesehen
und war in vielen Häusern zugleich auch die gute Stube. Eingerichtet
ist diese Wohnküche im Stil der dreißiger bis fünfziger Jahre. Ihr Anblick weckt Erinnerungen: An die wohlige Wärme eines Stangenofens, beheizt mit Holz, Torf und Brikett. Als kleines
Mädchen, wenn ich, vom Spielen im Schnee kalt geworden, in
Omas Küche kam, machte die geöffnete Klappe des Backofens meine Füße schnell wieder warm. Das „Törffatt“ links neben dem Ofen war
stets mit Brennmaterial gefüllt und den Geruch köstlicher „updrögt Bohnen“ aus dem großen Topf habe ich bis heute nicht
vergessen. Der Wasserkessel hielt stets heißes Teewasser bereit.
Manchmal nahm Oma ein Brikett aus dem Ofen und legte es zum Wärmen
der Füße in ein Stövchen, wie es auf dem Foto unter dem Tisch zu
sehen ist.
Den „Kurier“ verwahrte man im Zeitungsständer an der Wand und die Hand- und Geschirrtücher am Handtuchhalter, natürlich mit selbst besticktem Überhandtuch, welches damals für junge Frauen zur so genannten Aussteuer gehörte. Ein Regulator mit Schlagwerk zeigte die Zeit und musste alle paar Tage mittels eines Schlüssels aufgezogen werden. Der „Hörnstohl“ aus bezogenem Rattan durfte in keiner Leezdorfer Küche fehlen. Er war ausschließlich dem oder der Ältesten der Familie vorbehalten. Typisch auch das „Stohlküssen“, um den Bezug des Lehnstuhles zu schonen, und das gehäkelte Deckchen, schön mittig auf die Rückenlehne des Sofas gelegt. Den Holzfußboden bedeckte eine Matte aus Sisal, die regelmäßig draußen ausgeklopft wurde, denn Staubsauger kamen in Leezdorf zumeist erst in den sechziger Jahren in die Haushalte. Das Röhrenradio war früher die einzige technische Errungenschaft in den Landhäusern, und blieb, auch nach massenhafter Verbreitung ab den dreißiger Jahren, eine relativ teure und somit luxuriöse Anschaffung.
Den „Kurier“ verwahrte man im Zeitungsständer an der Wand und die Hand- und Geschirrtücher am Handtuchhalter, natürlich mit selbst besticktem Überhandtuch, welches damals für junge Frauen zur so genannten Aussteuer gehörte. Ein Regulator mit Schlagwerk zeigte die Zeit und musste alle paar Tage mittels eines Schlüssels aufgezogen werden. Der „Hörnstohl“ aus bezogenem Rattan durfte in keiner Leezdorfer Küche fehlen. Er war ausschließlich dem oder der Ältesten der Familie vorbehalten. Typisch auch das „Stohlküssen“, um den Bezug des Lehnstuhles zu schonen, und das gehäkelte Deckchen, schön mittig auf die Rückenlehne des Sofas gelegt. Den Holzfußboden bedeckte eine Matte aus Sisal, die regelmäßig draußen ausgeklopft wurde, denn Staubsauger kamen in Leezdorf zumeist erst in den sechziger Jahren in die Haushalte. Das Röhrenradio war früher die einzige technische Errungenschaft in den Landhäusern, und blieb, auch nach massenhafter Verbreitung ab den dreißiger Jahren, eine relativ teure und somit luxuriöse Anschaffung.
Die
Leezdorfer Generationen-Dokumentation wird kommenden Freitag zum
ersten Mal während des Neujahrsempfangs beim Reiterhof Goldberg am
Adeweg um 19.30 Uhr gezeigt werden.
Die Bilder vom Trauzimmer hat Karin Luitjens aus der Fotogruppe um
Dorffotograf Hans-Peter Schmitz aufgenommen
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