Was für ein Jahr!
Ende Februar konnten wir noch eine Grog- und Grillparty, organisiert von der Dörp Arge, auf dem Dorfplatz feiern und uns dort begegnen, Anfang März schließlich die ersten Vorbereitungen für den Maibaum auf einer Versammlung treffen. Doch dann traf uns Mitte März der Stillstand und wir wurden auf uns selbst zurückgeworfen. Alle sollten möglichst zu Hause bleiben. Geschäfte, Restaurants, öffentliche Gebäude etc. wurden geschlossen. Die Kinder gingen nicht in den Kindergarten oder die Schule. Veranstaltungen wurden abgesagt, Sitzungen fanden nicht statt. Alters- und Ehejubilare durften nicht besucht werden.
Kein Umwelttag, kein Maibaum, kein Dorffest, kein Mühlenfest und kein Weihnachtsmarkt, keine Theateraufführung, die Mühle und Teeküche blieben geschlossen.
Im Sommer wurden die harten Einschnitte gelockert, Schule und Kita öffneten. Sport war unter bestimmten Regeln erlaubt. Fußball und Klootschießen auf der Straße fand wieder statt. Im Herbst stiegen die Infektionszahlen wieder. Wir alle kennen die Folgen.
Telefonierte ich anfangs mit den Jubilaren oder schrieb eine Postkarte, so hab ich sie ab dem Sommer doch wieder besucht. Allerdings nur bis zur Haustür und mit entsprechendem Abstand. Auch die Weihnachtspäckchen brachten wir Gemeinderäte nur bis zur Haustür.
Trotz eingeschränkten Lebens wurde Einiges in Leezdorf fertiggestellt beziehungsweise auf den Weg gebracht: Die Leezdorfer Straße wurde saniert, die Berme gesichert und eine Bushaltestelle erneuert. Der Anschluss zum Junkersweg wurde neu gepflastert und der Junkersweg in Richtung Adeweg repariert. Die Straße im Neubaugebiet An´t Togschloot und ein Teilstück des Moosweges wurden gepflastert. Der neue Standort für den Mai- und Weihnachtsbaum wurde auf die Grünfläche des Dorfplatzes verlegt. Die Bank am Beerer Weg wurde ausgetauscht und die grundlegende Sanierung des Sportplatzes wurde geschafft. Für mich war dies ein lang ersehntes Jahrhundertwerk, für das mit den Akteuren aus dem Sportverein und der Politik lange gearbeitet wurde.
Die Gemeinde hat den Parkplatz beim Sportplatz mit gefördert, ebenso den Brandkassenbeitrag und die Sturmversicherung der Mühlenanlage. Leider haben wir beim Wettbewerb „Spielplatzsommer“ des Radiosenders FFN kein Spielgerät für den Spielplatz An´t Moorkuhl gewonnen. Aber mein Antrag an die Samtgemeinde hatte Erfolg. Ein Spielgerät wurde für 2021 bewilligt.
Durch einen einstimmigen Beschluss im Verwaltungsausschuss wurde ein angestrengtes Bürgerbegehren hinfällig, da eine Pacht des Grundstücks zum ausgehandelten Tarif nicht mehr weiter verfolgt wird. Die Durchführung des Begehrens hätte die Gemeinde einige Tausend Euro gekostet. Abgesehen davon, dass dieses Begehren in meinen Augen völlig überflüssig war, wäre es es nicht wert gewesen, so viel Geld dafür auszugeben. Bei unserem defizitären Haushalt gehört eine vorsichtige und sparsame Haushaltsführung zum Alltag. Mit einer Haushaltsrede ist es nicht getan.
Unser Pastor Peter Riesebeck ist seit fünfundzwanzig Jahren in unserer Kirchengemeinde. Dafür an dieser Stelle noch einmal unseren Dank, auch für die gute Zusammenarbeit.
Seit zehn Jahren bereichert der Blog „Leezdörp.de“ mit Reportagen, Berichten, Fotos und Hinweisen unser Leben in Leezdorf. Danke an die Redaktion, verbunden mit der Hoffnung, dass sie weiterhin den Blog betreibt.
Der Heimatverein hat seine Remise fertig gebaut. Ein Hausmeister sorgt dort für Ordnung.
Trotz Corona feierten wir auf dem Mühlengelände zu den bekannten Regeln Gottesdienst. Leider musste auf die sonst übliche anschließende Teerunde verzichtet werden. Die Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag konnte, wenn auch eingeschränkt, würdevoll durchgeführt werden.
Wegen Corona hatte der Nikolaus Schwierigkeiten, die Kinder bei uns im Dorf zu erreichen. Hier sprang die Freiwillige Feuerwehr mit einer großartigen Aktion ein und fuhr den Nikolaus im Feuerwehrauto von Haus zu Haus. So erreichte der Nikolaus 220 Kinder. Für diese Aktion einen riesigen Applaus an die Kameraden. Auch wenn unsere Feuerwehr mit Osteel im Rahmen der Neuordnung eine gemeinsame Feuerwehr bildet, kann ich mir dennoch nicht vorstellen, dass unsere Wehr sich nicht mehr an Aktivitäten in unserem Dorf beteiligt.
Im Jahr 2021 erwarten wir, dass der Breitbandausbau vorankommt und der nächste Bauabschnitt im Neubaugebiet erschlossen wird. Straßen müssen repariert werden. Der „Jubiläumsbaum“, ein Geschenk der Samtgemeinde zum Jubiläum 250 Jahre Leezdorf, muss noch gepflanzt werden. Wegen Corona war dies, ebenso wie die beschlossene Anpflanzung einer Wildrosenhecke am Gatjeweg, verschoben worden. Es fehlt noch ein Hinweisschild mit der Aufschrift „Reit- und Ferienhof Goldbarg“ bei der Kreuzung Adeweg/Am Sandkasten. Diese Kreuzung sollte zudem noch im Rahmen der Schulwegsicherung verkehrsberuhigt werden. Der Plan, die Busbucht Haltestelle Kirchweg/Leezdorfer Straße zu nutzen, ist weiter zu verfolgen. Leider finden die Verkehrsbereisungen des Landkreises wegen Corona derzeit nicht statt und wir kommen in den Problemzonen nicht weiter.
Dank an alle, die uns trotz Corona sowohl im Laden als auch in der Pflege versorgten. Dank an die Dörp Arge für ihre netten Themenwagen vor dem Dorfeingang. Dank an die Beetpfleger Ludwig Schmidt, Georg Ostwold und Tjark Kleen, mit der Hoffnung, dass sie weitermachen. Es ist eine Freude, mit ihnen zu arbeiten. Und vor allem Dank an die Kameraden der Freiwilligen Ortsfeuerwehr für ihre großartige Nikolausaktion.
In diesem Jahr wird der Gemeinderat, ebenso der Samtgemeinderat, der Samtgemeindebürgermeister sowie die Zusammensetzung des Kreistages und des Bundestages neu gewählt. Ein Jahr der Entscheidungen liegt vor uns. Für den Gemeinderat werden einige nicht mehr kandidieren und in den politischen Ruhestand treten. Ich denke, Leezdorf wird bereit sein für die neue Generation. Ich hoffe auf einen lebendigen, aber fairen Wahlkampf und auf wohlüberlegte Entscheidungen für die Kandidaten.
Alles Gute für das Jahr 2021, achtet auf Euch und bleibt gesund. Kommt gut durch diese Zeit.
Manfred Wirringa
-Bürgermeister-
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