Samstag, 23. Januar 2021

Mien Kinnerjahren up‘n Burenplaats - jetzt direkt in Leezdorf erhältlich!


Das Erstlingswerk der Leezdorferin Else Bontjes mit dem Titel „Mien Kinnerjahren up‘n Burenplaats“ kann von nun an direkt vor ihrer Haustür am Berer Weg in Leezdorf erworben werden. Das Buch beinhaltet ihre Kinderjahre und endet mit ihrer Konfirmation. Über die ganzen Jahre hat sie Erinnerungen und Erlebnisse, aber auch Traditionen und Bräuche festgehalten und all das, was ihr als Kind wichtig war und wie sie es erlebt hat, aufgeschrieben.


Else Bontjes, geb. Beewen wurde 1950 in Osteel auf einem Bauernhof geboren und ist dort mit ihren Eltern und ihrem großen Bruder aufgewachsen. Sie hatte pflichtbewusste Eltern und so wurden ihr als Kind schon beizeiten etliche Aufgaben auferlegt und zugeteilt. Gegessen wurde, was auf dem Tisch kam, wobei alle Zutaten aus dem eigenen Garten geerntet wurde. Ein Schwein zum Schlachten gab es dabei ebenso wie die tägliche Milch der Kühe und die Eier von den Hühnern auf dem Hof der Eltern. Das Getreide der Familie wurde zum Bäcker gebracht, welcher ihnen dafür ihr Brot backte. Mit ihren Eiern ging die Familie einkaufen und tauschten diese gegen Lebensmittel ein. Sie waren also Selbstversorger und das, was sie nicht selber hatten, gab es auch nicht. 
Auf dem Hof der Familie Bontjes war immer ein reges Treiben. Zu ihrem Haushalt gehörten ein Flüchtlingsehepaar, ein Arbeiter, eine Magd, ein Knecht und oft noch viele Arbeitsfrauen. So herrschte immer viel Trubel und viele Mäuler mussten gestopft werden. Die Kühe wurden noch von Hand gemolken und die meiste Feldarbeit war noch knochenharte Handarbeit für die Frauen genauso wie für die Männer. Passend zur Jahreszeit wurden die Arbeiten damals auf dem Hof verrichtet und Else war als Kind oft mit eingebunden. Das gefiel ihr nicht immer, aber bei ihren Freundinnen war es nicht anders und ein Auflehnen hätte daran nichts geändert. Dennoch hatte sie aber auch viel Zeit zum Spielen und Toben. Spielzeug hatten die Kinder kaum, aber sie waren immer an der frischen Luft und die Natur gab ihnen genügend Spielraum und lieferte täglich neue Ideen. So hat Else damals ohne Spielzeug, dennoch jeden Tag mit vielen Kindern gespielt. Der Treffpunkt der Kinder war der heutige Alte Postweg, auf dem sie immer in der Nähe der Kirche und der Schule waren und auf dem zu dem Zeitpunkt kein Auto fuhr, nur ab und zu ein Pferdegespann. Eine Uhr hatten Else und die anderen Kinder damals noch nicht, aber die Kirchturmglocken läuteten mittags um 12:00 Uhr sowie im Sommer abends um 18:00 Uhr und im Winter um 17:00 Uhr, sodass die Kinder immer wussten, wann sie nach Hause mussten. 
Elses Kleider nähte ihre Mutter selbst und sie musste sich täglich nach der Schule umziehen. So hatte sie ein Alltagskleid, ein Schulkleid und ein Sonntagskleid. Mehr Kleider besaß sie nicht, aber das war nicht nur bei ihr so, sondern bei allen Kindern. Mittags musste sie ihren Teller leer essen und wenn es ihr nicht mundete, wurde ihr der Teller abends zum Abendbrot wieder vorgesetzt. Der Hunger trieb es schließlich rein. Dennoch hatte Else schöne Kinderjahre. Ihre Eltern waren immer zu Hause und sie hat es nicht einmal erlebt, dass ihre Mutter nicht in der Küche war, wenn sie von der Schule oder vom Spielen nach Hause kam.
In großer Runde wurden die täglichen Mahlzeiten am Küchentisch der Familie eingenommen. Es fehlte nie jemand! Sogar vormittags um 10:00 Uhr und nachmittags um drei Uhr traf man sich zu Tee und einer Stulle in der Küche. Abends, nachdem ihre Mutter den alten Stangenofen noch einmal mit Enablitz geputzt hatte, wurde dieser mit Eierkohlen eingeheizt und wenn die Glut erlosch und es in der Küche kalt wurde, nahm jeder seinen Stein aus dem Backofen, tat ihn in eine alte Socke, legte ihn ans Fußende ins Bett und ging schlafen. 

Das Buch ist auch ein Vermächtnis an die Kinder und Enkelkinder von Else Bontjes, die eventuell einmal nachlesen können, wie ihre Mutter und Oma großgeworden ist. Die Mutter und Oma ist sparsam groß geworden, hat aber immer satt zu essen gehabt, war stets sauber angezogen und hatte ein warmes Bett. Das wusste sie in ihren Kinderjahren sehr zu schätzen. Sie ist groß geworden in einer Zeit ohne viel Hektik, ohne Stress, ohne Fernsehen und Auto, aber im Schoß der Familie aufgehoben und geborgen. 


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