Mittwoch, 21. April 2021

Die Leezdorfer Jäger


Die Rehe in Leezdorf wagen sich inzwischen bereits bis in die Gärten in unserem Ortskern und lassen sich dort gemütlich auf dem Rasen nieder. „Sie laufen nicht gleich weg, wenn ihnen ein Mensch in einer gewissen Entfernung begegnet, sondern sondieren zunächst die Situation", berichten die Jagdpächter Johann Bontjes und Heinrich Uphoff im Gespräch mit der Redaktion.
Die Jäger schießen zudem nicht mehr so oft. Dies hat mehrere Gründe: Zum einen wird den Jägern das Wildbret nicht mehr von den Gaststätten und Restaurants abgenommen, da diese derzeit aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen sind. Zum anderen wollen sie nicht unnötig Tiere töten.

v.l. Johann Bontjes, Heinrich Uphoff und der Leezdorfer Bürgermeister Manfred Wirringa

Mit Rudolf Kuhlmann zusammen betreuen die beiden eine jagdbare Fläche mit einer Größe von 600 Hektar in Leezdorf. Auf diesem Gebiet bewegen sich bis zu 60 Rehe und zehn Damwild Exemplare. Ebenso sind hier Hasen, Fasane und Füchse zu finden. Ihr Bestand hat in der letzten Zeit stark zugenommen, worüber die Jäger sehr zufrieden sind. Des Weiteren hat zum Ärgernis der Landwirtschaft auch der Bestand an Rabenkrähen zugenommen. Unterdessen stellen Waschbären und Nutrias bei uns im Dorf keine Plage dar. Ganz im Gegensatz zu den Bisamratten, die sich hingegen rasant vermehren und in heimischen Gräben im Vormarsch seien. „Vor zwei Jahren wurden außerdem in Höhe des Sonnentauweges Wildschweine gesichtet, die aus Berumerfehn kamen", erzählt Bontjes.


Für den Landkreis zählen die Jäger den Wildbestand, damit dieser auf Grundlage der Zählungen den Abschussplan erstellen kann. Zudem kümmern sie sich bei Wildunfällen. Vor der Heuernte suchen sie außerdem die Felder nach Rehkitzen ab, hierbei kam im letzten Jahr auch eine Drohne zum Einsatz. „Für die Kitze wäre es ein elendiger Tod“, so die Jagdpächter, „falls die Mähmaschine ein Kitz erwischt".
Zwar fänden sie frei umherlaufende Katzen nicht so erfreulich, da diese vor allem für die Junghasen, Singvögel und andere Tierarten eine Bedrohung darstellen würden, aber auf Katzen wird dennoch nicht geschossen. Theoretisch dürften Katzen allerdings in einer Entfernung von 300 Metern vom bewohnten Grundstück entfernt geschossen werden.
Autofahrerinnen und Autofahrern raten die Jäger unterdessen zur Vorsicht auf dem Heideweg, Gatjeweg und Adeweg, da dort Rehe die Straße queren. Selbiges gilt auch für die Leezdorfer Straße, den Moortunweg und Am Sandkasten. Die Gemeinde wurde bereits darum gebeten, an den entsprechenden Straßen Warnschilder aufzustellen. Zudem bitten die Jagdpächter die Bevölkerung eindringlich darum, während der jährlichen Brut- und Setzzeit vom 01. April bis 15. Juli ihre Hunde an der Leine zu halten, damit die Wildtiere ungestört ihren Nachwuchs bekommen können.
Falls nun jemand Lust auf ein Stück Wildfleisch bekommen hat oder gerne weitere Informationen Rund um die Jagd in Leezdorf erhalten möchte, kann der- oder diejenige sich gerne bei den Jagdpächtern melden.



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