Dienstag, 7. Mai 2024

Gartenflohmarkt

 Ein nettes Ziel für den Himmelfahrtstag am Donnerstag, den 9. Mai. Von 11 bis 16 Uhr ist im Garten von Familie Lienemann Zeit für gute Gespräche und Begegnungen am Eidechsenweg. Für Speise und Getränke ist gesorgt. Die Erlöse aus dem Gartenflohmarkt ist für die Unterstützung des Kindergartens in Agung in Uganda gedacht. 


Maibaum Video

 Ein zweiminütiges Video über das Aufstellen des Maibaums hat Heiner Kuske gedreht und zusammen geschnitten. Ansehen lohnt sich über Facebook in „Leezdörp-Leezdorf“. Dank an Heiner. 

Montag, 6. Mai 2024

Filmvorführung „Leezdorf gestern und heute - eine Reise durch die Zeit" Teil 3

 


 

Die Dörp-Arge Leezdorf freut sich bekannt geben zu können, dass es endlich Termine für die Filmvorführungen des dritten Teils der Leezdorf Dokumentation „Leezdorf gestern und heute - eine Reise durch die Zeit“ gibt:

16.06.2024 (Sonntag)
17.06.2024 (Montag)


Beide Vorführungen starten um 19:30 Uhr. Einlass ab 19:00 Uhr.

Veranstaltungsort ist das Sportheim des SV Leezdorf. Getränke werden vor Ort angeboten.

Karten gibt es beim Autohaus Metz Leezdorf unter der Nummer 04934 1609.



Das Filmteam und die gesamte DörpArge Leezdorf freuen sich über zahlreiche Zuschauer.

 


 

 


Versammlung

 Nach der Versammlung der Dörp Arge, treffen sich die Mitglieder des Heimatvereins einen Tag später und zwar am Mittwoch, den 8. Mai, um 19.30 bei der Mühle, um hauptsächlich über die Angebote zum Dörpfest zu sprechen. 

Samstag, 4. Mai 2024

Kleine Maibaum Nachlese - Bei lauen Temperaturen wurde bis in den späten Abend gefeiert ...

 


Unser schöner Maibaum lässt rund drei Wochen lang seine blau-gelben Fahnen im Wind tanzen. Bevor er seinen großen Auftritt feiern konnte, war am Montagabend mit dem Aufbau der Buden und dem Aufstellen des Getränke- und des Pommes-Wagens erst einmal Arbeit angesagt.






An dieser Vorrichtung auf dem Dorfplatz wird der Maibaum am kommenden Tag fest verschraubt werden. Die sichere Verankerung wird kontrolliert, Holzscheite sorgen dafür, dass der Stamm nicht wackelt.





Traditionell startet die Leezdorfer Maifeier mit dem Treckerkorso für Kinder an der Mühle.
Auch wegen des traumhaften Wetters waren die Anhängerplätze gefragt. 



Neu unter den Treckerfahrern ist Claudia Hagemann-Booz. Mit ihrem kleinen Deutz Oldtimer Traktor habe sie sich einen Kindheitstraum erfüllt, erzählte sie. 









Namens und als Teil der Dorfgemeinschaft bedankt sich der Leezdörp Blog 
ganz herzlich bei den Trecker-Fahrern

Günther Ahrenholz
Johann Bontjes
Claudia Hagemann-Booz
Arno Heinks
Klaas Hogelücht 
Michael Schmidt 
Michael Thomssen

und bei Jann Wunder, der jedes Jahr mit dem Maibaum den Schluss des Korsos bildet.




Geschätzte dreihundert Schaulustige hatten sich auf dem Leezder Dorfplatz eingefunden, um das Hochziehen des Maibaums in sicherem Abstand zu verfolgen.




Kein Job für Höhenängstliche: Wenn der Baum sicher verschraubt ist, werden am Schluss  die Zugseile abgenommen. 

Anschließend wurde -auch das ist Tradition- von Heidi Frerichs und Jesko Rühaak  
"Der Mai ist gekommen" angestimmt.
Danach startete der Tanz in den Mai mit der Nörder Danzkoppel, den Fire Kids und den Line Dancern des SV Hage. Wetterbeauftragter Petrus hatte versehentlich Leezdorf mit Rom verwechselt und bescherte so den Feiernden eine laue italienische Frühlingsnacht. Bis in die späten Abendstunden wurde gefeiert, zuletzt auch gemeinsam mit den 1.Fußballherren deren 0:4 Auswärtssieg über den SC Dunum.  












Gut bewacht wurde der Maibaum  unter anderem von den Landfrauen.






Für die Kinder gab es bei den Landliebchen Stockbrot am Lagerfeuer in einer umgebauten Mischmaschine.


Fotos: Gisela Riesebeck



Freitag, 3. Mai 2024

Dörpfest

 Am Dienstag, den 7. Mai treffen sich die Mitglieder und Freunde/innen der Dörp Arge um 19.30 im Leezdorfer Hof. Thema ist die Vorbereitung und die Durchführung des diesjährigen Dörpfestes am 25. Mai. Die Werbeschilder stehen bereits an den Straßenränder. 

Platt-Klöön-Avend

Leev Kulantjes, dat is weer so wied, uns token Platt-Klöön-Avend sall an Freedag, de 03.05.2024, Klock 19 Ühr anfangen un geiht bit haast 21 Ühr. Un dat sall wesen in de Boo van de Leezder Möhlen. Uns Rebett is : "Oostfreeske Bargen un Höchten". In uns platt Land van Bargen to proten un over Bargen to proten is ´n Witz, man wenn man in de Kaarten kickt, dann find man eenigen, dat mutt ja ´n Grund hebben. Natürelke Höchten bünt in Oostfreesland
"Binnendünen", so t.Bsp. de "Hollsand " bi Kleinoldendorf/Uplengen, dat is 18,6 m hoog denn gifft dat "Seeidünen" t.Bsp up dat Eiland Langeoog mit over 21 m. Wo beids tosamenkummt sall klaart worden. Wi hebben ok dat Tegendeel, de leegste Steh in Düütsland an dat Uttumer Meer mit haast -2m. Groot Steden in de Riepster Hammerk bünt deeper as dat Seeiniveau
Well kennt in Oostfrfreesland neet de Plytenbarg van Leer, ja dat is mooi to vertellen, de is 12 m hoog. Wennher de upsmeeten worden is un waarum, weet nüms mehr, so sünd daar de Sagen insett worden, de Eerdmanntjes. Ik vertell de Lüü dann, wi hebben wall keen hoog Bargen, man wi hebben endlöss lang Bargen van haast 400 Km, de Dieken. Daar kunnen wi mit Slee andaal jukeln an de "dootieds steil Binnensied", daar kunnen wi Eiertrüllen un unnern in d´ Land wurren Eier smeten, so hoog un so wied wi man kunnen, de gungen neet so liggt kött.
Wenn man up Diek steiht, dann sücht man ok mennig anner Höchten: Karktoorns, Füürtoorns, Windraden, Masten, Denkmaals, Warfen, Möhlens usw, Gebauten, de man froger as "Landmarken" för de Schippverkehr utnützt hett. mennig Masten kann man sehn, t. Bsp. de Funkmast van Auerk-Popens, vöör alls savends bi Lücht. De is haast allerwegens to sehn rund um uns to, of van Weener of van Esens, van Norddiek bit naa Ollenbörg. Man dat hoogste is de noch neet, dat sünd de Marine Längstwellenmasten van Ramsloh, an d´ Rand van Oostfreesland. Dat sünd Masten van 353,7 m Höchte, de hoogste to begahnde Masten van heel Europa. Neet maal de Eiffeltoorn van Paris kummt daar tegen an, de is "blot" so ´n bietje over 300 m hoog.
Ik hebb mi mit de Höchtematen stuur daan, haast nargens sünd de Höchten to finnen, man markt, dat wi in platt Land wohnen, daar tellen suckse Höchten haast neet.

Hento Freedag, 
Jo Adolf Sanders

Samstag, 27. April 2024

Maibaum wurde unter großer Beteiligung geschmückt und wartet nun auf seinen Auftritt



 



Die Vorfreude auf die Maifeier am kommenden Dienstag war allen Beteiligten anzumerken: Mit Feuereifer wurde das Krepp-Papier gekurbelt und zu Schleifen und Blumen verarbeitet. Vor der Scheune waren die Männer dabei, das Tannengrün um Baum, Kranz und Ketten zu binden. Während die Frauen es sich beim Werkeln in der Teeküche des Packhauses  mit Sekt und Knabbereien gut gehen ließen, gab es draußen erfrischende Hopfenkaltschale bei den Boßlern und zur Stärkung Bratwürstchen, tiptop gegrillt von der Feuerwehr. Mit noch mehr Blumen und bunter denn je, kann das Ergebnis sich wahrlich sehen lassen. Nun muss sich der Maibaum noch drei Tage lang in Geduld üben bis zu seinem großen Auftritt am Dienstagabend. Los geht es dann um 

- 17.00 Uhr mit dem Treckerkorso für Kinder an der Mühle (mitfahrende Eltern sind ausdrücklich erwünscht) und anschließend um 
- 19.00 Uhr mit dem Aufstellen des Baumes und der Begrüßung durch die Bürgermeisterin. Wenn der Baum sicher steht, folgen das gemeinsame Singen des Mailiedes mit Begleitung von Heidi und Jesko an ihren Akkordeons und fröhliche Tänze der Nörder Danzkoppel und den Line Dancern des Hager Sportvereins.

Für die Kinder gibt es Stockbrot am Lagerfeuer der Landliebchen, für alle Pommes beim SV Leezdorf, Grillwürstchen von der Feuerwehr und der Dörp-Arge, Waffeln beim Heimatverein und Getränke von Hoch herut am Bierwagen des SV Leezdorf.

Für die Maibaumwache eingeteilt sind bis 21.00 Uhr die Landfrauen, bis 23.00 Uhr der Sportverein, bis 1.00 Uhr die Dörp-Arge, bis 3.00 Uhr die Landliebchen, bis 4.00 Uhr  Hoch herut und bis 6.00 Uhr dann der Heimatverein. Nach dem Aufräumen gibt es für die Helfer dann ein Frühstück in der Kirche. 





















Tjark Kleen beim Zurechtschneiden des Tannengrüns in seinem Garten. 

Einen Tag und einen Vormittag braucht Tjark Kleen dafür, die Äste von seinen Nordmanntannen abzuschneiden und in kleinere gleichmäßige Zweige zu zerlegen. Für jeden Maibaum werden etwa zwanzig Bünde benötigt, das entspricht ungefähr der zehnfachen Menge eines Ehrenbogens. In diesem Jahr liefert er das besondere Grün seit nunmehr zwanzig Jahren.
Die brauchtumspflegende Dorfgemeinschaft schuldet ihm hierfür besonderen Dank.



Ungefähr die Hälfte der benötigten Tannenzweige liegt bereits auf dem Hänger. Jeweils zwei Zweige werden in eine Richtung zusammengebunden....



... und so sieht das Ergebnis aus.
























Bis zum Dienstagnachmittag ist der Maibaum hier sicher untergebracht. Auf dem Hänger von Jann Wunder macht er sich dann auf den Weg durchs Dorf bis zur Endstation Dorfplatz.



Fotos: Gisela Riesebeck 

Montag, 22. April 2024

Maikranz

 Am Freitag, den 26. April ist es wieder soweit. Der Maikranz und die Girlande für den Maibaum wird bei der Mühle gebunden. Gegen 18.30 Uhr soll es los gehen. Alle sind willkommen um Rosen und Girlanden herzustellen und den Kranz aus Tannen- und Fichtenzweigen zu binden. Getränke und auch Bratwürste stärken nicht nur die helfenden Hände. 

Freitag, 19. April 2024

Kart fahren als Dankeschön fürs Müll sammeln - Wechsel im Vorstand bei der Dörp-ArGe


Trotz bescheidenen April-Wetters mit kaltem Wind, Schauern und Sturm sowie voll gesperrter Kreuzung an der B 72 in Upgant-Schott hatten rund einhundert Kinder und Jugendliche aus dem Brookmerland den Weg auf die Kartbahn von Hermann Aeilts gefunden. Dort konnten sie ihre Dankeschön-Gutscheine fürs Müllsammeln am Brookmerlander Umwelttag vor sieben Wochen gegen ein paar fetzige Runden auf dem 750 Meter langen Rennparcours einlösen. Die Kleineren durften auf der 200 Meter Bahn fahren. Großen Spaß dabei hatten alle. Die von Sport 2000 Schoolmann, der Sparkasse, der Samtgemeinde und der Kartbahn Brookmerland gesponserte Motivationsaktion zieht jährlich viele junge Müllsammler ins Gewerbegebiet. Nach der Rennstrecke gab es einen Cool-Down bei Kaltgetränken und Süßigkeiten. 

Auch einige der Leezdorfer Konfirmandinnen, die Anfang März fleißig Müll gesammelt hatten ( hier „mit Anhang") waren mit großem Spaß auf der Kartbahn dabei. Herzlichen Dank an Hermann Aeilts und alle Sponsoren, die es möglich gemacht hatten.

Idäus und Johanna bei der Zieleinfahrt.



Dörp-ArGe

Bei der Dörp-ArGe gab es kürzlich einen Personalwechsel im Vorstand. Auf der Jahreshauptversammlung wurde der bisherige stellvertretende Schriftführer Jan Früchtenicht von Nadine Thiem abgelöst. Jan Früchtenicht ist mittlerweile in den Südwesten des Landkreises Osnabrück verzogen und hatte deswegen auf eine Wiederwahl verzichtet. Als neue Kassenprüfer fungieren Therese Ostwold und Hans-Reiner Stroman. Thematisch ging es neben dem obligatorischen Rückblck vor allem um die in 2024 geplanten Aktivitäten, bei denen das jährliche Dörpfest im Fokus stand. Dieses Jahr startet es am Freitag, dem 24. Mai mit dem traditionellen, abendlichen Treckerkorso durchs Dorf und wird am Samstag mit "open end" fortgesetzt. Aus dem "Nähkästchen" war zu hören, dass am Samstagabend sogar eine Live-Band auf dem Bühnen-Anhänger für Stimmung sorgen wird. 

Vorsitzende Heidi Frerichs bedankt sich bei Jan Früchtenicht für sein mehrjähriges großes Engagement im Vorstand der Dörp-Arge.


Der neue und bisherige Vorstand der Dörp-Arge mit (v. li.) dem ausgeschiedenen Jan Früchtenicht, der Kassenwartin Marion Metz, dem Schriftführer Heiner Kuske, dem stellvertretenden Vorsitzenden Johannes Hogelücht, der Vorsitzenden Heidi Frerichs, den Beisitzerinnen Nicole Rosenberg und Melanie Löning und der neuen stellvertretenden Schriftführerin Nadine Thiem.

Sonntag, 14. April 2024

Ortssippenbuch von Osteel vorgestellt - Und was dieses mit der Historie Leezdorfs zu tun hat

Peter Seidel (li.), Helmut Fischer (mi.) und Autor Theodor Voß

Helmut Fischer, früher Oberstudienrat am Norder Ulrichsgymnasium, danach langjähriger Leiter des Norder Medienzentrums, Dokumentarfilmer und Heimatforscher, hielt die Laudatio auf Theodor Voß. Dieser hat sich mit 199 Jahren Osteeler und Leezdorfer Geschichte befasst, den Moorkolonaten, oder auch dem Einfluss der Fürstenhäuser und mit alten Flurbezeichnungen Geschichte wieder aufleben lassen. Fast 50 Seiten informieren darüber, sehr detailliert beschrieben wird auch die Osteeler Kirche. „Dat Wark is dohn“, so Fischer, die Entdeckungsreise rund um Osteel könne beginnen, „man to, un wieder mit Wark!“ Theodor Voß bedankte sich bei Peter Seidel aus Marienhafe, der die umfangreiche Ortsgeschichte von Osteel und Leezdorf darstellte, sowie auch für die von ihm erstellte Lehrer- und Pastorenliste. (Anm. der Red.in: Peter Seidels ortsgeschichtliche Schriften können kostenlos online in der Ostfriesischen Landschaftsbibliothek nachgelesen werden)

In der Warnfriedkirche in Osteel ist in einer kleinen Feierstunde das neu herausgebrachte Ortssippenbuch von Osteel vorgestellt worden. Geschrieben wurde es vom Familien- und Heimatforscher Theodor Voß aus Riepe und ist im Verlag der Upstalsboom Gesellschaft e.V. in Aurich erschienen. Mittlerweile ist es der 114. Band mit Familienereignissen, die von 1712 bis 1911 chronologisch in den Osteeler Kirchenbüchern festgehalten worden sind.

Erst ab dem Jahr 1876 nach der Gründung des Deutschen Reiches wurden flächendeckend Standesämter eingeführt. Vorher wurden Geburten, Taufen, Hochzeiten oder Sterbefälle nur in Kirchenbüchern festgehalten. Wer heute einen Familien Stammbaum erstellen möchte, oder einfach nur mehr über seine Wurzeln und die verwandtschaftlichen Beziehungen zu seinen Ahnen erfahren möchte, kommt nicht umhin, in Kirchenbüchern danach zu suchen. Diese sind wertvolle Quellen für jeden Heimat- und Familienforscher und das Pfarramt in Osteel ist dazu verpflichtet Kirchenbücher zu führen.

Die Inhalte vieler alter evangelischer Kirchenbücher wurden bereits bearbeitet und stehen im Ergebnis als Ortssippenbücher digital zur Verfügung. Auf der Homepage upstalsboom.org können 58 ältere Ortssippenbücher eingesehen werden. Das schont die wertvollen alten Handschriften und die Familienforscher müssen sich nicht mehr wie früher in Archive oder auf Dachböden von Kirchen begeben.Theodor Voß hat in einem sieben Jahre lang dauernden Procedere intensiver Arbeit die Osteeler Kirchenbücher zu einem Ortssippenbuch zusammengestellt, dafür die Namen der Familien in eine chronologische und alphabetische Reihenfolge gebracht sowie Querverweise zu Ortssippenbüchern anderer Kirchengemeinden und Notizen angefügt. Ein benutzerfreundliches Werk ist es nicht zuletzt deswegen geworden.

1307 Seiten in drei Büchern umfasst der Osteeler Band. Gleichzeitig ist dieser Band das Ortssippenbuch von Leezdorf, denn die Urbarmachung Leezdorfs fand bekanntermaßen von Osteel aus nach Osten ins Moor statt. Und weil Leezdorf erst seit Errichtung einer dortigen zweiten Pfarrstelle im Pfarrbereich Osteel im Jahre 1978 separate Kirchenbücher führt, sind alle Leezdorfer Familien und deren Ereignisse selbstverständlich mit aufgeführt. Osteel und Leezdorf bildeten kirchenamtlich eine Einheit, bis aus der zweiten Pfarrstelle am 1. Februar 2005 die Emmaus-Kirchengemeinde Leezdorf hervorging und das Gemeindezentrum nach vorheriger Erweiterung um einen Chorraum im Jahr 2003 als Emmaus-Kirche bezeichnet wurde. Bis die Inhalte der noch jungen Leezdorfer Kirchenbücher der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden dürfen, werden noch Jahre vergehen. Der Grund dafür ist Datenschutz: Die Kirchenbücher müssen mindestens einhundert Jahre alt sein bei der Veröffentlichung, so will es das Gesetz.

1307 Seiten in drei Büchern umfasst der 114. Band der ostfriesischen OSB

Die gesamte soziale Struktur dieser Region im Brookmerland sei erfasst, mancher Gast und Heimatkundler dürfte erfreut sein, ein solches Informationswerk zu studieren, betonte Helmut Fischer in seiner Laudatio auf Theodor Voß.
Folgendes Gedicht hatte Helmut Fischer für ihn verfasst:

Leev Theodor,

Dien Wark is dohn
Mennig anner Booken sünd dat al worn
Söben Johr un elker Dag
Mal mit Elan, mal mit düchtig Kracht.
De Worden ut de Karkenbooken,
Du harst Arbeit un fak de Kopp ant rooken!
So kunnst Du nu verkünnen,
heel bült Daten, de sünd binnen!
Dank för all dat Wark un schrieben,
dürst up sülvig Padd ok blieven.
Denn Upstalsboom is düchtig blied.
Mennige Lü stand uns bi Siet!
Jawoll, leev Lü, hier is nu Nummer 114,
Dat freit uns all mitnanner schier.
Osteel un Leez, Pastoren un ok Astronomen
wassen faken binanner komen.
Doch nu will ik torüg in' t Güstern,
hier un dor een bitje schmüstern.
Vertellsels un ok Realität.
Edikt un Pietät,
ne all tovööl will ik vertell'n
dat Book blievt unverköfft.
Dat will ik nee un nichtig,
man dat up platt, dat was mi wichtig.

Helmut Fischer


In alten Kirchenbüchern finden sich neben den Personenstandsdaten auch häufig zeitzeugenhafte Anmerkungen. Einige spiegeln recht unvermittelt und offen die damalige soziale Situation. So heißt es beispielsweise über einen Anton Magnus , Brüning,"Schuster beym alten Deich", * um 1764, + 10.03.1837, "...ein Blinder zu Osteel, ungefähr 75 Jahr Fleckfieber. Er hinterläßt eine Witwe und 3 Kinder, unter denen 1 minderjährig ist... Am Weihnachten 1810 verlor er sein Gesicht (Anm.: Er erblindete) u. suchte nun sein Brod an den Thüren". Das Werk von Theodor Voss enthält viele Querverweise zu anderen Ortssippenbüchern sowie Notizen und Anmerkungen.


Pastor Jürgen Hoogstraat aus Victorbur (4. von li.), selbst kundiger Heimat- und Namensforscher, hielt einen Vortrag über Gerhard Chryno Herman Stip, von 1835 bis 1839 Pastor in Osteel.
Theodor Voß bedankte sich bei allen Heimatforschern und Helfern, die ihm bei der Erstellung des Ortssippenbuches mit Rat und Tat zur Seite gestanden hatten. Mehrere von ihnen waren bei der Feierstunde dabei.


Der Einfachheit halber hier das Vorwort aus dem Ortssippenbuch mit allen Bedankten.


Pastor Jürgen Hoogstraat aus Victorbur fesselte seine zahlreichen Zuhörer mit dem für die Mitte des 19. Jahrhunderts außergewöhnlichem Leben und Wirken von Pastor Gerhard Chryno Hermann Stip. Der hatte seine Stelle in Osteel mit erst 26 Jahren angetreten und machte sich mit kirchenkritischen und unkonventionellen Predigten und Schriften rasch unbeliebt bei seinen Obrigkeiten. Und das ausgerechnet in einer Zeit, in der im Königreich Hannover die neue Kirchenvorstands-und Synodalordnung für die evangelischen Kirchen eine einheitliche Synodalverfassung schaffen sollte. Zudem sollte ein neues, einheitliches Gesangbuch eingeführt werden. Zuviel für Ostfriesen und erst recht für Pastor Stip, der mit seinen Veröffentlichungen sehr bald zum "enfant terrible" der Kirche wurde. Mit den Beziehungen und dank der Fürsprache seines wohlwollenden Theologie-Professors wagte er den Absprung aus dem kirchlichen Dienst und wurde Privatgelehrter. Später machte er sich als Hymnologe um evangelische Kirchenmusik verdient, textete und komponierte, auch für Kinder. Privat blieb Gerhard Stip von schweren Schicksalsschlägen bereits zwei Jahre nach Amtsantritt in Osteel nicht verschont.
Im April 1837 verlor sein kleiner Sohn namens Gerhard mit fünf Wochen seine junge Mutter und verstarb selbst nur ein knappes Jahr später.