Hans-Reiner Stroman |
1. Persönliches: 2016 - die 58er werden 58. Und ich zähle dazu. Als Bauernsohn in Visquard und Schoonorth geboren wurde ich früh mit einer Schulreform konfrontiert. Die Einraumschule in Wirdumer Neuland wurde geschlossen, wodurch ich zunächst nach Neuwesteel und anschließend nach Leybuchtpolder kam. In der Zeit der Volksschule - heute Grundschule - besuchte ich also während der damaligen Kurzschuljahre 3 Schulen. Schulabschluss: Abitur am Ulrichsgymnasuum Norden. Wieder eine Schulreform: die reformierte Oberstufe.
2. Beruf: Berufsziel war die praktische Landwirtschaft. Daher die entsprechende praktische Ausbildung und das Studium der Landwirtschaft. Abschluss: Dipl. Ing. agrar. Ich zeige gerne die Urkunde! Damals leider und aus heutiger Sicht glücklicherweise ließ sich dieser Wunsch nicht realisieren. Aus der damaligen Prämisse: " Etwas mit Tieren & das von der Visquarder Meede aus" erwuchsen 2 Berufe: staatlich geprüfter Klauenpfleger sowie Heilpraktiker für Tiere. 1988 wagte ich damit den Schritt in die Selbstständigkeit. Nicht zuletzt aus sozialer Absicherung entschloss ich mich, ein Angebot der Firma Bionagro Naturprodukte GmbH anzunehmen. Ich baute den Verkauf reiner Naturprodukte zur Gesundheitsunterstützung von Tieren und Pflanzen auf und wurde auch mit Traineeaufgaben betraut. 1997 wechselte ich die Branche: Seitdem verkaufe ich neue Volkswagen in Aurich.
Politik: Diese hat mich schon als junger Mensch interessiert. Geprägt sicherlich von einem konservativen Landwirtselternhaus standen intensive Diskussionen der 68er Szene ins Haus. Meine Freunde damals waren fasziniert von den kommunistischen Ideen. Was haben wir uns damals gefetzt! Irgendwie war ich immer in der Verantwortung, sei es als Klassensprecher, im Vorstand der Landjugend, Rekrutensprecher bei der Bundeswehr. War über 10 Jahre die CDU meine politische Heimat, so erkannte ich immer mehr: "Das bist Du nicht." 1985 trat ich aus Überzeugung den Grünen bei. Auch hier scheute ich mich nicht vor der politischen Arbeit, arbeitete im Kreisvorstand und errang einen Sitz im Krummhörner Gemeinderat. Aus heutiger Sicht als Fehler bewerte ich meinen Verzicht auf das gleichfalls errungene Kreistagsmandat. Ich hatte schlicht verkannt, dass ich recht viele Stimmen als Person, nicht als Grüner gewonnen hatte.
Mit dem Umzug nach Leezdorf musste ich mein Mandat zurückgeben. Ohnehin waren es damals nicht mehr "meine Grünen". Gerhard Schröder war nicht mein Bundeskanzler.
Vor einigen Jahren habe ich mich entschlossen, mich doch wieder mehr einzubringen. Wir haben einen sehr engagierten Ortsverband aus den Gemeinden Südbrookmerland und Hinte sowie der Samtgemeinde Brookmerland. Wir erweisen uns als wohltuend kritische, konstruktive Partei, für die Umwelt-, Sozial-, Bildungs- und Flüchtlingspolitik die Schwerpunkte vor Ort bilden.
Wofür stehe ich? Auf den jetzt zu verteilenden Faltblättern finden sich die Oberbegriffe: "Tierschutz" und "bäuerliche Landwirtschaft ". Der Tierschutz ist mir eine Herzensangelegenheit. Entsprechend bin ich seit 1985 Vegetarier. Es zerreißt mir das Herz, wenn ich sehe, wenn Fleisch, für Menschen also getötete Tiere, einfach weggeworfen werden.
Mit Erschrecken verfolge ich auch die Veränderung in der Landwirtschaft. Dörfer, wo keine Bauern mehr sind? Bauern, die ihre Tiere nur noch über den Computer kennen? Kühe die kein Tageslicht mehr sehen? Das kann nicht die Lösung sein!
Meine Frau und ich leben unser Leben etwas anders: Die Ernährung hatte ich schon erwähnt. Wir haben 1,5 ha aufgeforstet und haben gleich nach unserem Umzug nach Leezdorf eine Streuobstwiese angelegt. Und wir freuen uns ungemein, dass es uns gelungen ist, unser Areal zum befriedeten Gebiet erklären zu lassen: Die JägerInnen haben bei uns keinTötungsrecht. Es herrscht Jagdverbot.
Ich fände es klasse, wenn unser Beispiel Früchte trüge.Die Kirche hätte doch auch die Möglichkeit, ihre Ländereien befrieden zu lassen. Das wäre doch ein tolles Zeichen, oder?
Privat: Gewerkschafter, Betriebsrat, ehrenamtlicher Richter am Arbeitsgericht, Mitglied im Prüfungsausschuss für Automobilkaufleute.
Sport ist mir sehr wichtig. Seit 1969 bin ich Mitglied beim SV - allerdings dem SV Leybucht. Erst aktiver Fußballer, dann Schiedsrichter. Jetzt Schiedsrichterbeobachter und Mitglied im Schiedsrichterausschuss.
Ich glaube, jetzt kann man sich ein Bild von mir machen, oder?
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