Ihr Interesse an der Schornsteinfegerei wurde bereits sehr früh geweckt, da in ihrem Bekanntenkreis bereits eine Person Schornsteinfeger war. Nach dem Abschluss der Realschule machte Andrea Ommen daher eine dreijährige Ausbildung, in der sie sich unter anderem viel mit Mathematik, der Wärmeberechnung, Chemie, Physik und den Schornsteinfegergesetzen beschäftigte. Nach der Gesellenprüfung erfolgte dann noch die Gebäudeenergieberater-Prüfung, bevor die Norderin endlich als Schornsteinfegerin durchstarten konnte.
Seither ist sie nun schon seit 30 Jahren im Beruf tätig und fegt jeweils für 14 Wochen im Jahr die Schornsteine in ihrem Bezirk. Leezdorf ist aktuell in zwei Schornsteinfegebezirke eingeteilt, weshalb viele Einwohnerinnen und Einwohner unseres Dorfes die Schornsteinfegerin kennen. Zudem führt Andrea Ommen auch regelmäßig die Bundesemissionsmessung und die Abgaswegeüberprüfung durch.
In ganz Ostfriesland gibt es derzeit etwa zehn Schornsteinfegerinnen, die in diesem nach wie vor von Männern dominierten Beruf arbeiten, im Brookmerland sind es sogar nur etwa vier Schornsteinfegerinnen und Andrea Ommen ist eine von ihnen. Auch an ihren Sohn hat sie das Interesse für die Schornsteinfegerei weitergereicht, sodass dieser inzwischen auch Schornsteinfeger geworden ist. Die beiden sind außerdem Mitglieder in der Gewerkschaft der Schornsteinfeger: Dem Gewerkschaftlichen Fachverband - Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger e. V. (ZDS), dessen internationales jährliches Treffen immer in Italien in San Maria Maggiore stattfindet. Zu diesem Treffen kommen „Glücksbringer“ aus aller Welt nach Italien.
Doch warum bringt der Schornsteinfeger eigentlich überhaupt Glück? Die Antwort auf diese Frage findet sich bereits viele Jahrhunderte in der Vergangenheit, genauer gesagt im Mittelalter. Damals wurde das Haus noch mit einfachen Feuerstellen beheizt, auf denen auch die Nahrung zubereitet wurde. Dabei kam es allerdings leider oft zu Bränden, wodurch die einfachen Häuser oder sogar teilweise ganze Städte abbrannten. Die Schornsteinfeger hatten zu jener Zeit die Aufgabe, die Feuerstellen und deren Rauchabzüge zu schützen und zu reinigen und bewahrten die Häuser dadurch vor schlimmen Bränden. Somit brachten die Schornsteinfeger im wahrsten Sinne des Wortes Glück für die Bewohnerinnen und Bewohner.
Auch die Schornsteinfegerinnen und Schornsteinfeger selbst, die häufig in schwindelerregenden Höhen arbeiten müssen, hoffen bei ihrer Tätigkeit auf Glück. Wie nur die wenigsten wissen, ist ihr Schutzpatron ebenso wie bei der Feuerwehr der heilige Florian.
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