Samstag, 4. Mai 2019

Van de Spök ant Leezder Möhln…

Een Vertellsel na een wohren Begäbenheit van Gisela Tebben-Riesebeck un de klore Bildbewies dorför van Hans-Peter Schmitz


In Leez ist dat mit de Wohrheit je so’n Saak. Man dürt abers nich vergäten dat ook de Wohrheit mennichmal, nett as een Daler, twee verschkeeden Sieden hett un doch een Daler blieven deiht. Un mitunner liggt de Wohrheit ook nah bied Dichdung, besünners denn, wenn de Budel sük all vör over hunnert Johr todragen hett. Well will dat ook all wiers weten wo dat würelk west hett? 
Eens mutt vörwech noch seggt worn: De Mann, de „dat Phänomen“ belävt hett, is uns Leezder Dörpchronist Hans-Peter Schmitz. He hätt sük bannich wunnert un weet eegentlich heel nich so genau wat he nu glöven un van dat Wark holln sall. Well hett woll recht? Sien eegen Oogen off sein Fotoapparaat?
Annerlessens weer he nachts an uns Möhln, um de`n moi Bild van to maken. An disse Obend weer dat`n klorn Vörjohrslücht un dat weih ook keen Wind. Abers doch harr he bi sien Wark tüschenin dat Geföhl dat de son Togg um sien Nack to streek, marklich koller as dat an de Obend in buten weer. As he to Huus sein Biller bekieken de, wull he sien Oogen nich recht troon. Up een van disse Biller is wat to sehn, wat sein Oogen dör de Söker van sien Fotoapparaat nich sehn hemm, off nich sehn kunnt hemm. De Apperaat harr so‘ n origen Schkaar upnahm, de een minschlich Oog woll nich sehn kunnt hett. Wat is dat up dat Bild? – Man macht host nich meenen, obers is dat nich een Geist, een „wohrhaftig“ Gespenst?? Dat Bild na givt dat doran nich de sachteste Twiefel: Dor weer keen Dook int Lücht west, de Mann harr Togg int Nack hat, wiers hett dorn Spök togang west.


April 1895


Müller Lammert Tjaden harr sük sien linke Knöckel an’n Kantsteen verpaast. Ne bloot dat he keen Sacken schleppen kunn mit sien sär Foot, he weer ok reinkannt mall dorvan int Kopp. Söben Fohrn Rogg stunnen de int Schküür overt Deel, un all wat he siet een Wäk don kunn weer, sien Footen bied Ollschke in Bradobend to stäken. Dat schmeet hum torügg, nett nu, wor de Vörjohrswind de letzde Dagen so stävig in de Möhlenflögels gräpen harr. För sien Gesellen Jibbo un Harm Hinrichs, Brörs vant Schkott, weer dat upstüns stuur verdeent Brod, nettakrad nu, een paar Dagen vör Ostern. Buurn harrn de Sömmer dorvör gooden Arnt infohrn un nu nett vör‘d Fierdagen harrn se tomal son Barg Sacken mit Rogg na de Möhln hennkorrt.
Harm weer söbentein Johr olt, sien Brör Jibbo eenuntwintig. Harm was de letzte van elf Kinner. To minn Melk un keen Lävertran harrn hum nich würelk int Höcht schkeeten laten. Een Been was langer un dorvan truck he na. Sien Rügg weer wat krumm, man de Kornsacken bleven de good up liggen. In sien letzte Tüchnis harr’d Schoolmester schräven: „Läbend schmachtig, Kopp prachtig.“ In Räken un Ruumlähr stunn de glatt een „heel good“ up Papier, man ook mit sien good Tüchnis harr he vör dree Johr ut Noot herut sein Ollnhuus verlaten musst, um sülms för sien Brod to knoien. Een Lähr bied Schmidbaas, de Harm so gern maakt harr, kunnen sien Olln neet betaalen. He muss Groschens na Huus to brengen, nett as Jibbo ook. De dortegen was anto‘ n meternegentich grood wursen un wat manns dorbi. Jibbo harr ook mähr Schküntjes int Kopp as sien Brör. Mit School harr he nix ant Hoot hatt un dat leet he Lammert Tjaden faaktieds marken. Wiel he obers oller weer un een Kopp grooter as Harm, harr he dat Seggen. So ook disse Maandagvörmiddag vör Ostern, as Lammert anhumpeln kwam un bekannt gav, dat de Fierobend laat worn de. De Noordwestwind harr sük wat bedohrd güstern Obend, wat dat Wark van de oll hollandse Jüffer, as se de Kokermöhln nöhmen deen, `n Spier sachter dreihen leet. Un dat köst Tied, de Lammert sien Gesellen nich günnen wull. Vandaag, bi minner Wind, kunn man de Flögels kroken hörn. De heele Upboo, dat Mahlwark un de Kranz, de disse veer Flögels fasthollen de, mussen nödich mal naakäken worn. Ook de letzte Störm in Februarmaand harr Schkaa achterlaten. Man för annerhalv Wääk ohn een Flintje tüschen Steenen weer Müller Tjaden to grannig. Sien Meenen na lööp dat all good genuch.

Harm un Jibbo harrn hör Schnuut full un Halsen stoffech vant Mähl namiddags um tein för sess.. „Kumm Harm, wie haun off naat Kroog“ rööp Jibbo sein Brör to. Twee Sacken full int Trichter sulln för de Tied van elk twee Beer woll langen, meen he. Harm schkoffel achter hum an up Kroog daal, näbenaan bied Müllerhuus. De Wind harr intüschen wär wat anhoben. Jibbo harrt Schkuum van sien erste Beer noch neet offwischt, dor wurn se van een luden Gepulter verfärrt. Leev Heiland, wat was dor buten bloot passeert?
De Trichter weer feller lös west as Jibbo sück vördem docht harr. De Flögels harrn dordör een lichten Spill hat mit de Steenen un wassen dördreiht. So harrn se de Fliehkraft nix tegentosetten hatt, un wech wassen se tot Grönland in weiht . Mit de Flögels tosamen was de heele Upboo andaal kamen. As Jibbo un Harm up dat Elend daal loopen kwammen, stunn Lammert Tjaden all ant Poort to bölken. „Ut mien Oogen Ji Blixens un Döögenixens, wech mit Jo van mien Hoff. Sinoit ne will ik Jo weersehn….“ Harm stunn heel un dall tegen sük, dicke Tranen löpen bi sien Wangen andaal. Wat sull he bloot maken? Wat tohuus vertellen? Wor sulln se beid schlapen, he un sien Brör? „Ik will mien Schkuld wär good maken“, schnuckerde Harm all to. „ Ik will ook umsünst knoien mien heel Läben“. Lammert kunn keen Gnaad wiesen un hett hör mit Schkimp un Schkann wechjacht. Laterhenn hett hum dat erbarmlich spiet, wiel Harm ook mit sien krumm Buckel düchdich knoien kunn, un ook de Offräkeree mit de Buurn feller int Kopp binanne harr as he sülms to Papier brengen kunn. Un ook wiel Harm son leeven Jung weer un keen bitchet quaad.
Lammert Tjaden hett na dat groode Mallör de moije Galeriehollander boon laten, de noch vandaag dat Wohrteken van Leezdörp is. Harm obers hett för sück de Padd na Leez neet wär torügg funnen. He, de doch versproken harr, sien groode Schuld to sühnen, troote sück lebennich noit wär na de Möhlnstä torügg.

De Fraag in Leezdörp is nu: Kunn dat wäsen dat Harm bit vandaag noch keen Ruh funnen hett, un dat he nu as een goode Geist all de Minschen ant Möhln för Fählers un Mallör bewohren will ???
Well weet?



Anmarken:

Lammert Tjaden hett 1909 de „Leezdorfer Hof“ boon laten. Sien Möhln un dat Müllerhuus hett he do an Anton Bartling verköfft. De sie Söhn Bernhard hett de Müllereebedriev bit Johr 1986 ant Loopen hat. Int sülwige Johr hett Heimatvereen Leezdörp de Bartlingsche Möhln un laterhenn ook dat Müllerhuus köfft.


De Naamen van de Müllergesellen sünd utdocht. De Geschicht de umto kunn sük so todragen hemm, is obers nich overläfert.

GTR


Hochdeutscher Erlebnisbericht


Ich habe es tatsächlich im Nacken verspürt, ein eisiger Hauch streifte mich doch tatsächlich bei den Nachtaufnahmen .Jetzt ist der Nachweis fotografisch geglückt ..auf dem Gelände der Leezdorfer Mühle spukt es ….Genau kann man nicht erkennen ob es sich um einen weiblichen oder männlichen Geist handelt. Wahrscheinlich handelt es sich um den unglücklichen Müllergesellen der 1899 die Schankwirtschaft aufsuchte um sich den staubtrockenen Hals mit Bier freizuspülen. Dabei vergaß er das Ende des Mahlvorganges und es kam wie es kommen musste .Die Flügel gerieten wegen der fehlenden Belastung durch zu wenig Roggen in einen unkontrollierten Zustand und die dabei auftretenden Fliehkräfte zerstörten die Mühle. Der Fluch des Müllers begleitete den armen Müllergesellen von nun an bis über den Tod hinaus und ab und zu erscheint einen der Geist des unglücklichen Müllergesellen auf dem Gelände der Mühle.

Hans-Peter Schmitz


Erläuterungen zum Hintergrund der Geschichte:


Der 1896 für Lammert Tjaden erbaute zweistöckige Galerie-Holländer mit Steert ist der Nachfolger einer 1895 zusammengebrochenen Kokerwindmühle. Bei der Kokerwindmühle wird die Windkraft aus dem oberen Mühlenhaus durch den Koker (Köcher) in den Unterbau auf den dort befindlichen Mahlgang übertragen.
Es wird erzählt, dass die Müllergesellen eines Abends den in Betrieb befindlichen Mahlgang mit Roggen füllten, dann die Mühle verließen, um in der nebenan befindlichen Schankwirtschaft ihre „mühlenstaubtrockenen“ Kehlen anzufeuchten. Es kam, wie es kommen musste: Die Müllergesellen verpassten das Ende des Mahlganges. Der Mahlgang lief leer, die Flügel gerieten wegen der geringen Belastung in einen zu schnellen Lauf, die ohnehin kippgefährdete Viereckskonstruktion der Kokermühle hielt den Fliehkräften nicht mehr stand. 
Quelle: Internetseite der Niedersächsischen Mühlenstraße unter Bartlingsche Mühle Leezdorf www.niedersaechsische-muehlenstrasse.de


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