Mittwoch, 27. Januar 2021

Serie Leezdorfer/innen und ihre Hobbys, Teil 5: Ein Herz für Instrumente


Musik ist sein Leben. Seit seiner Kindheit im Elternhaus in Appingedam begleitet die Musik das Leben von Luit Windt. Dort, im elterlichen Heim, sangen die Eltern und Geschwister mehrstimmige Liedsätze, welche die Mutter zudem mit dem Banjo begleitete. Besonders häufig sang die Familie abends und die Nachbarn hörten ihnen dabei begeistert zu.
Als der kleine Luit zwischen 12 und 14 Jahre alt war, spielte er Blockflöte und unterrichtete dieses Instrument sogar in der Schule. Außerdem sang er im Heimradio einer großen Seniorenwohnanlage in Groningen. Sein musikalisches Talent blieb dabei nicht unbemerkt, sondern fiel in der Schule auf, wodurch ihm die Möglichkeit geboten wurde, eine musikalische Ausbildung genießen zu können. Allerdings waren dafür in der Handwerkerfamilie leider keine finanziellen Mittel frei. Es reichte aber dennoch zumindest für die Unterweisung in der Stimmbildung.


Stattdessen wurde Luit Papiermacher und heiratete vor 39 Jahren seine Inge. 1984 zog die junge Familie dann in das schöne Dorf Berumerfehn, bevor sie schließlich am Junkersweg in Leezdorf baute und die neuapostolische Kirchengemeinde seither mit Gesang und als Chorleiter bereicherte.Eine Arbeitsstelle fand der heutige 60-Jährige beim Soltau Kurier, wo er von 1984 bis 2000 als Industriebuchbinder und von 2000 bis 2016 als Logistiker tätig war. Das Druckhaus ostfriesische Pressedruckerei hat seinen Sitz in Emden. Dort bearbeitete er unter anderem Werbebeilagen für ganz Deutschland, bevor er sich 2016 schließlich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedete.
Ab 1993 leitete er den Männerchor in der neuapostolischen Gemeinde und von 2001 bis 2005 übernahm er zudem noch die Leitung des gemischten Chores mit 85 Sänger und Sängerinnen. Im Jahre 2010 gab er den Dirigentenstab dann endgültig ab.
Luit Windt war allerdings auch leidenschaftlicher Motorradfahrer und so fuhr er in der Zeit von 2009 bis 2018 regelmäßig zu den Bikertreffen der neuapostolischen Kirche quer durch die Republik. Auch dort dirigierte er am Himmelfahrtswochenende 120 Sänger. Er begleitete mit Ihnen die Gottesdienste und sang 2012 ehrenamtlich für das SOS Kinderdorf in Kaiserslautern.
Doch nicht nur der Einsatz seiner Stimme reizte ihn, sondern Luit nahm auch Geigen- und Orgelunterricht, bis er 2002 bei der Harmonika hängen blieb. In Emden nahm er damals zehn Unterrichtstunden um die Grundgriffe zu lernen. Außerdem spielte er regelmäßig mit seinem Nachbarn Karl-Heinz Adena, um einige Stücke zu lernen. Er war es auch, der bei ihm die Begeisterung für eine steirische Harmonika weckte. Um das Musikinstrument erwerben zu können, verkaufte Luit sogar sein geliebtes Motorrad.


Heute ist Luit Windt Chorleiter des Küstenchores Dwarsloopers in Berumbur. Dort dirigiert er 17 ältere Herren und übt mit Ihnen Shantys ein. Seit März 2020 schweigen sie jedoch alle aufgrund der weiterhin anhaltenden Corona-Pandemie. Familie Windt singt dafür aktuell zu Hause mit der Oma auf dem Sofa, denn singen kann man überall, entweder allein oder zusammen mit der Familie.


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